Trader Joe’s reicht Markenrechtsklage gegen DeFi-Plattform ein
Am 5. Oktober reichte die amerikanische Supermarktkette Trader Joe’s eine Klage gegen eine dezentralisierte Finanzplattform namens Trader Joe ein. Laut der Klage wirft Trader Joe’s der DeFi-Plattform Markenrechtsverletzung vor und fordert alle Gewinne, die von der Plattform generiert wurden, als Schadensersatz.
Die Anschuldigungen in der Klage
Laut der Klage behauptet Trader Joe’s, dass die DeFi-Plattform keine Genehmigung zur Nutzung des Namens des Supermarkts eingeholt habe. „Die Beklagten haben weder um Erlaubnis gebeten, noch haben sie die Erlaubnis von Trader Joe’s erhalten, ihre Plattform nach Trader Joe’s zu benennen“, heißt es in der Klage. Die Supermarktkette hatte zuvor aufhören-und-desist-Briefe an die Plattform geschickt, jedoch keine Antwort erhalten.
Die DeFi-Plattform mit dem Namen Trader Joe wurde 2021 von einem anonymen Team gestartet. Sie läuft auf der Avalanche-Blockchain und war ursprünglich ein Fork von SushiSwap. Liquiditätsanbieter, die Gelder bei Trader Joe einzahlen, erhalten Gebühren von den Händlern.
Die Klage von Trader Joe’s geht auch auf Markenfragen ein. Sie behauptet, dass die Mitarbeiter der DeFi-Plattform Aliase verwenden und dass die Verwendung des Namens „Trader Joe“ ihr dabei helfe, gewerblich von der bekannten Marke und dem guten Ruf der Supermarktkette zu profitieren. „Die Vertuschung ihrer Identitäten sowohl vor Außenstehenden als auch vor ihren Mitarbeitern im täglichen Geschäftsverkehr zeigt die Absicht, eine Entdeckung zu vermeiden, den rechtlichen Prozess zu umgehen und sich strafrechtlicher Konsequenzen zu entziehen“, heißt es in der Klage.
Frühere rechtliche Auseinandersetzungen und neue Entwicklungen
Im vergangenen Jahr reichte Trader Joe’s eine Beschwerde bei der World Intellectual Property Organization (WIPO) der Vereinten Nationen ein und beschuldigte die DeFi-Plattform, den Namen der Supermarktkette auszunutzen. Die Verteidigung von Cheng Chieh Liu, einem Mitbegründer der Trader Joe DeFi-Plattform, war jedoch erfolgreich, und der Fall wurde abgewiesen. Liu argumentierte, dass die Plattform tatsächlich nach seinem Bruder Joe Liu benannt wurde.
Diese Verteidigung schien zu funktionieren, bis in einem Substack-Newsletter von cryptofishx, einem weiteren Mitbegründer der DeFi-Plattform, folgender Satz stand: „Ohne Namen für die DEX haben wir sie einfach Trader Joe genannt, nach dem Supermarkt.“ Diese Offenbarung führte zur neuen Klage vor dem zentralen Bezirksgericht von Kalifornien. Die Anwälte von Trader Joe’s behaupten, dass die Beklagten eine falsche Geschichte über den Namen der Plattform erfunden haben und dass ihnen die Falschheit dieser Behauptungen bewusst war.
Die Klage fordert nicht nur alle Gewinne von der DeFi-Plattform, sondern verlangt auch die sofortige Beschlagnahmung aller damit verbundenen Websites und die dauerhafte Stilllegung der Plattform.