Die unsichtbaren Helden der 24-Stunden-Betreuung in Deutschland
Das Leben als 24-Stunden-Betreuungskraft in Deutschland ist für viele Menschen aus Osteuropa und dem Balkan eine Herausforderung. Unter ihnen ist Dobrina D., die vor fast einem Jahrzehnt aus finanzieller Notlage einen solchen Job angenommen hat. Ihre Geschichte spiegelt wider, wie weit verbreitet und oft undurchsichtig dieses Arbeitsfeld tatsächlich ist.
Einblick in den Arbeitsalltag
Dobrina D. hat Tag und Nacht Bereitschaft. Für einen Lohn von nur 950 Euro muss sie ihre Bedürfnisse zurückstellen und ständig für ihre Klienten da sein. In ihrer anfänglichen Unkenntnis über ihre Arbeitsrechte hat sie sich über Jahre hinweg ausbeuten lassen. Ihr Beispiel ist kein Einzelfall: Viele Beschäftigte in der 24-Stunden-Betreuung sind sich oft nicht bewusst, welche Rechte sie tatsächlich haben und welche Bedingungen für sie inakzeptabel sein sollten.
Marinela: Ein neuer Beginn
Die Zahlen hinter dem Pflegebedarf
Schätzungen zufolge arbeiten rund 600.000 Menschen aus Osteuropa und dem Balkan in diesem Berufsfeld in Deutschland. Für viele von ihnen ist der Lohn ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu dem, was sie in ihren Heimatländern verdienen können. Gleichzeitig stellt dies für die über 5,6 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland eine notwendige Ressource dar. Dennoch ist das System fragil, da es oft an verbindlichen Regelungen fehlt.
Das Versagen des Systems
Ob über Vermittlungsagenturen, als scheinselbstständige Arbeitskräfte oder illegal: Viele Beschäftigte sehen sich in einer rechtlichen Grauzone gefangen. Diese Unsicherheiten werfen Fragen auf über die Ethik eines Systems, das zwar dringend benötigte Dienstleistungen bereitstellt, aber gleichzeitig seine Arbeiterinnen und Arbeiter nicht ausreichend schützt.
Fazit
Die Geschichten von Dobrina D. und Marinela sind Teil eines größeren Trends, der aufzeigt, wie wichtig die Rolle der 24-Stunden-Betreuungskräfte in der Gesellschaft ist. Es ist an der Zeit, dass wir sowohl die Lebensrealitäten dieser Menschen anerkennen als auch die nötigen politischen Maßnahmen ergreifen, um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern und ein gerechteres System für alle Beteiligten zu schaffen.
– NAG