DeutschlandWirtschaft

Deutschland verringert Wirtschaftsabhängigkeit von China: Ein Blick auf die Zahlen

Trotz der Warnungen der Bundesregierung zum De-Risking investiert die deutsche Wirtschaft weiterhin stark in China, mit Direktinvestitionen von 4,8 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2023, was die Abhängigkeit von der Volksrepublik und die geopolitischen Risiken verdeutlicht.

Die Investitionen deutscher Unternehmen in China bleiben trotz offizieller Empfehlungen der Bundesregierung unverändert hoch. Ein aktueller Bericht der Deutschen Bundesbank zeigt, dass im zweiten Quartal 2023 die Direktinvestitionen aus Deutschland mit 4,8 Milliarden Euro sogar leicht über dem Niveau des Vorjahres lagen, wo sie bei etwa 4,7 Milliarden Euro angesiedelt waren.

Wirtschaftliche Abhängigkeiten: Ein zentraler Knotenpunkt

Die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von China, insbesondere im Bereich trotz der politischen Warnungen, ist ein Thema von zunehmender Bedeutung. Ein Jahr nach der Veröffentlichung einer umfassenden China-Strategie der Bundesregierung, die das Ziel des sogenannten „De-Risking“ verfolgt, zeigt der Blick auf die Zahlen, dass die deutschen Unternehmen weiterhin in die Volksrepublik investieren. Ziel dieser Strategie ist es, Abhängigkeiten in kritischen Bereichen zu verringern. Besonders in Zukunftstechnologien wie Chips oder Solarzellen haben Firmen große Anteilnahme gezeigt.

Handelsbilanz und deren Trends

Interessanterweise berichten die Statistiken über einen Rückgang der deutschen Exporte nach China um 2,7 Prozent auf 48,2 Milliarden Euro und einen deutlicheren Rückgang der Importe um 7,9 Prozent auf 73,5 Milliarden Euro im ersten Halbjahr. Für den deutschen Außenhandel hat dies weitreichende Folgen. China hat sich somit nicht mehr als wichtigster Handelspartner behaupten können und wurde von den USA überholt. Das Handelsvolumen mit China belief sich auf etwa 121,7 Milliarden Euro, im Vergleich zu 126,8 Milliarden Euro mit den Vereinigten Staaten.

Direktinvestitionen in sinkendem Trend

Im weiteren Verlauf zeigt sich, dass die Gesamtzahl der Direktinvestitionen in China im ersten Halbjahr 2023 einen Rückgang von 8,2 Milliarden auf 7,3 Milliarden Euro erfahren hat. Die Schwankungsbreite dieser Investitionen verdeutlicht, dass trotz der hohen Summen, die in bestimmten Zeiträumen investiert wurden, die Unsicherheit in der wirtschaftlichen Lage besteht.

  • Ein Beispiel für diese Unsicherheit zeigt sich im dritten Quartal 2022, wo die Vermögenswerte deutscher Firmen in China um rund 3,8 Milliarden Euro verloren haben.
  • Den Großteil der Investitionen im ersten Halbjahr 2023 machen Erträge bestehender Geschäfte aus, was darauf hindeutet, dass nicht viel frisches Kapital nach China fließt.

Die Reaktion der Unternehmen

Angesichts der geopolitischen Spannungen, besonders im Hinblick auf den Konflikt zwischen China und Taiwan, reagieren Unternehmen wie Volkswagen, indem sie ihre Produktionsstrategien anpassen. Die Initiative „In China, für China“ der Wolfsburger zielt darauf ab, Fahrzeuge direkt im chinesischen Markt zu produzieren, um sich besser auf lokale Gegebenheiten einzustellen und Abhängigkeiten zu reduzieren.

Fazit: Die Herausforderung der Diversifizierung

Die Bemühungen um einen diversifizierten Handel und weniger Abhängigkeit von China überwachen nicht nur die deutsche Regierung, sondern sind auch von großer Bedeutung für die Unternehmen selbst. Die Entwicklung der letzten Monate zeigt, dass viele Unternehmen in der Lage sind, sich an neue Bedingungen anzupassen, auch wenn die Investitionen in China weiterhin bestehen bleiben. Die richtige Balance zwischen Risiko und Nutzen bleibt eine zentrale Herausforderung für die deutsche Wirtschaft in einer zunehmend komplexen globalen Landschaft.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"