Apple und Goldman Sachs planten eine Aktienhandelsfunktion für iPhones
Im Jahr 2020, als die Welt von einem Aktienmarktboom erfasst wurde, haben Apple und Goldman Sachs stillschweigend an einer wegweisenden Investitionsfunktion gearbeitet. Insider enthüllten diese Zusammenarbeit.
Dieses geheime Projekt sollte es Verbrauchern ermöglichen, über das Apple-Ökosystem Aktien zu kaufen und zu verkaufen. Aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Marktvolatilität wurde das Projekt jedoch letztes Jahr eingestellt, berichtet CNBC unter Berufung auf informierte Quellen.
Mit steigenden Zinsen und Inflation wurde die globale Finanzlandschaft zunehmend unsicher. In Anbetracht dieser Unsicherheit überdachten Apple und Goldman Sachs ihre Strategie. Tesla-Aktien (NASDAQ: TSLA) fielen im Jahr 2022 um 69,2%, und selbst Blue-Chip-Unternehmen wie Apple (NASDAQ: AAPL) verzeichneten einen Rückgang von 27% im Laufe des Jahres.
Aufgrund der möglichen negativen Reaktionen, sollten Nutzer Verluste beim Gebrauch ihres Produkts erleiden, entschied sich der Technologieriese stattdessen für die Einführung von Sparkonten. Diese können von höheren Zinssätzen profitieren.
Die Zukunft des Aktienhandelsprojekts bleibt ungewiss, insbesondere angesichts der kürzlichen Entscheidung von Goldman Sachs, sich weitgehend aus den Aktivitäten im Bereich des Verbraucherbanks zurückzuziehen. Insider deuten jedoch darauf hin, dass die Infrastruktur für eine solche Investitionsfunktion bereits vorhanden ist, falls Apple das Konzept wiederaufgreifen möchte.
Die Partnerschaft zwischen Apple und Goldman Sachs hat bereits bemerkenswerte Finanzprodukte hervorgebracht. Angefangen mit der Apple Card im Jahr 2019 über „Buy Now, Pay Later“ -Darlehen bis hin zu einem hochverzinslichen Sparkonto. Allein das Sparkonto hatte zum Zeitpunkt der Ankündigung letzten Monat bereits über 10 Milliarden US-Dollar an Einlagen von Nutzern angezogen.
Obwohl Details zu der Aktienhandelsfunktion nicht bekannt sind, wurde sich vorgestellt, dass iPhone-Nutzer überschüssiges Bargeld direkt in Apple-Aktien investieren könnten.
Würde Apple den Handel mit Kryptowährungen erlauben?
Mit dem Eintritt in den Aktienhandelsmarkt hätte Apple mit etablierten Plattformen wie Robinhood, SoFi und Square konkurriert. Auch traditionelle Maklerfirmen wie Charles Schwab und Morgan Stanley’s E-Trade bieten ähnliche Dienste an. Einige dieser Plattformen, darunter Robinhood und SoFi, ermöglichen auch den Handel mit Kryptowährungen.
Es ist unklar, ob Apple ein solches Angebot gemacht hätte. Die berichteten Bedenken von Apple hinsichtlich der Volatilität des Aktienmarktes hätten sich wahrscheinlich auf den digitalen Wertpapiermarkt übertragen. Im vergangenen Jahr fielen Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) – die bekanntesten Krypto-Assets – um 65% bzw. 67%.
Darüber hinaus hätte Apple verstärkte behördliche Überwachung erfahren. Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat in diesem Jahr bereits gegen mehr als 20 Kryptofirmen, darunter Coinbase und Binance, Durchsetzungsmaßnahmen ergriffen. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie krypto-assetbasierte Wertpapiere auf ihren Plattformen gelistet haben.
Apple hatte bereits in der Vergangenheit Auseinandersetzungen mit den Behörden aufgrund seiner App Store-Praktiken und Bedenken, dass Aktienhandels-Apps den Markt „vergamifizieren“ könnten.
Andere Technologieriesen haben ähnliche Projekte untersucht. Elon Musks X (ehemals Twitter) hat beispielsweise mit eToro zusammengearbeitet, um den Kauf von Aktien und Kryptowährungen zu ermöglichen. Auch PayPal hat den Aktienhandel in Betracht gezogen, bevor es sich wieder auf sein Kerngeschäft im E-Commerce konzentrierte. Letzten Monat stellte PayPal seinen PYUSD Stablecoin vor, der nun auf Venmo gehandelt werden kann.