Bitcoin erlebt höhere Volatilität im Vergleich zu Ether
Bitcoin (BTC) bleibt die weltweit größte und liquide digitale Vermögensanlage. Dennoch bewerten Krypto-Händler die Volatilität von Bitcoin im Vergleich zu Ether (ETH), der zweitgrößten Kryptowährung nach Marktwert, zunehmend höher.
Historischer Trend der negativen Differenz
Die Differenz zwischen dem 30-tägigen impliziten Volatilitätsindex für Ether (ETH DVOL) und Bitcoin (BTC DVOL) der führenden Krypto-Optionsbörse Deribit ist seit dem 7. September durchgehend negativ. Dies ist der längste Zeitraum mit einer negativen Differenz, seit Deribit die DVOL-Indizes Anfang 2021 eingeführt hat.
Mit anderen Worten, die implizite Volatilität von Bitcoin hat die von Ether an 20 aufeinanderfolgenden Tagen übertroffen. Die implizite Volatilität ist eine Schätzung der Preisturbulenzen für einen bestimmten Zeitraum auf der Grundlage von Optionspreisen.
Der negative Trend seit März
Die negative Differenz trat im März erstmals seit fast zwei Jahren kurzzeitig auf und spiegelte die relative Höhe der Bitcoin-Volatilität wider. Seitdem ist dieser Trend zur Norm geworden, was darauf hindeutet, dass Händler derzeit die Makroökonomie im Blick haben und weniger Interesse am Handel mit alternativen Kryptowährungen haben.
Die negative Differenz zeigt, dass Händler eine höhere Volatilität von Bitcoin im Vergleich zu Ether erwarten. (Amberdata)
Bitcoin als Makro-Asset
Bitcoin hat sich seit dem Crash im März 2020 als makroökonomisches Asset entwickelt und orientiert sich kontinuierlich an der Fed-Politik, den Entwicklungen im US-Finanz- und Bankensektor sowie der Stimmung an den traditionellen Märkten.
In letzter Zeit haben sich die makroökonomischen Risiken in Form von steigenden US-Staatsanleiherenditen, Inflations- und Deflationsrisiken, einem stärkeren Dollar-Index, der anhaltenden Bedrohung durch eine US-Regierungsschließung und erhöhten Aussichten auf einen deflationären Crash in China angehäuft. Diese Faktoren beeinträchtigen den Reiz von risikoreichen Anlagen wie Bitcoin.
Darüber hinaus haben die Erwartungen an einen börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETF) in den USA die Händler fest auf die führende Kryptowährung fokussiert. Ether hingegen ist aufgrund des schwindenden Ertrags von Ethereum und der erneuerten inflationären Tokenomics aus der Gunst gefallen.
Aussichten für Ether
Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass Ether später in diesem Jahr wieder das Interesse der Investoren weckt, wenn der Ethereum Improvement Proposal (EIP)-4844 umgesetzt wird. Das Upgrade wird „Proto-Danksharding“ in die Ethereum-Blockchain einführen, um die Transaktionskosten zu senken und die Anzahl der Transaktionen zu erhöhen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Warum ist die implizite Volatilität von Bitcoin höher als die von Ether?
Die implizite Volatilität von Bitcoin ist höher als die von Ether, da Bitcoin als makroökonomisches Asset angesehen wird und daher stärker auf globale wirtschaftliche und politische Ereignisse reagiert. Ether hingegen ist stärker von den Entwicklungen im Ethereum-Netzwerk abhängig.
Wann begann die negative Differenz zwischen den Volatilitätsindizes von Bitcoin und Ether?
Die negative Differenz zwischen den Volatilitätsindizes von Bitcoin und Ether begann am 7. September und besteht seitdem.
Wann könnte Ether wieder verstärkt ins Interesse der Investoren rücken?
Ether könnte später in diesem Jahr wieder verstärkt ins Interesse der Investoren rücken, wenn das Ethereum Improvement Proposal (EIP)-4844 umgesetzt wird. Dieses Upgrade wird voraussichtlich die Transaktionskosten senken und die Anzahl der Transaktionen auf der Ethereum-Blockchain erhöhen.