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Der Traum von Hongkong als globalem Kryptohub wird von Bankrotten und Skandalen überschattet.

Hongkong und der Traum vom Krypto-Hub

Hongkong hat sich als ambitionierter Akteur im globalen Kryptowährungssektor positioniert. Die Finanzmetropole strebte danach, ein führender Standort für Krypto-Unternehmen zu werden und ein Kryptowährungszentrum zu etablieren. Hohe Regulationserfordernisse, das Platzen der Krypto-Blase und der finanzielle Zusammenbruch einiger Krypto-Börsen haben diesen Traum jedoch erschüttert.

Im vergangenen Jahr äußerte der Gründer von Alameda Research, Sam Bankman-Fried, auf der Hongkonger FinTech Week die Hoffnung, dass Hongkong seine Position als globales Krypto-Zentrum zurückgewinnen könnte. Doch von diesem Optimismus ist ein Jahr später nicht viel übrig. Bankman-Fried selbst befindet sich aufgrund von Unterschlagung und anderen Vorwürfen in Haft. Weitere Krypto-Börsen mit Verbindungen zu Hongkong sind insolvent gegangen oder haben mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der JPEX-Skandal hat zu einem Geldverlust von mehr als 1,5 Milliarden HKD (192 Millionen USD) geführt. Die Veranstalter dieses Skandals, die immer noch nicht identifiziert wurden, sind inzwischen festgenommen worden.

Die Mühen, ein virtuelles Vermögenszentrum zu werden

Vor der letzten FinTech Week verkündete Hongkong voller Stolz seine Pläne, ein virtuelles Vermögenszentrum zu werden. Doch weniger als zwei Wochen später war die Kryptobörse FTX bankrott. Der JPEX-Skandal, möglicherweise der größte Finanzbetrug in der Geschichte der Stadt, und die hohen Kosten des Lizenzierungsverfahrens werfen Zweifel an der Fähigkeit des Finanzzentrums auf, große Branchenakteure anzuziehen und gleichzeitig die breitere Branche zu bedienen.

Hongkongs Bemühungen, die Kryptowährungsbranche durch Regulierung zu legitimieren, spiegeln auf viele Arten das wider, was global geschieht, von Singapur über Dubai bis hin zu Europa. Während andere Märkte versucht haben, unruly Spieler zu kontrollieren, erreichte der Hype um Kryptowährungsunternehmen in Hongkong einen Höhepunkt. Sie sahen darin eine Chance, von dem neuen Schwung im halbautonomen Finanzzentrum Chinas zu profitieren, das außerhalb des Verbots von Kryptowährungen durch Peking operierte.

Das Interesse an Hongkong im Kryptowährungssektor erlosch vor kurzem, als beliebte Kryptobörsen wie FTX und Crypto.com ihren Hauptsitz aus Hongkong verlegten. Sie befürchteten, dass die zunächst freiwillige Lizenz zur Pflicht werden würde und dadurch ihr Geschäft beeinträchtigt würde. Lediglich OSL und HashKey haben die freiwillige Lizenz erhalten. Die geplanten Maßnahmen zur Beschränkung der Investitionen von Privatanlegern in Kryptowährungen in Hongkong wurden nie umgesetzt. Die neue Regulierung, die im Juni in Kraft trat, erlaubt den Börsen den Verkauf von Kryptowährungen mit hoher Marktkapitalisierung, wie Bitcoin und Ether, an Privattrader. Trotzdem gibt es nur wenige Anzeichen dafür, dass der Handel in Hongkong im Vergleich zu anderen Märkten wieder an Fahrt gewinnt.

Die Herausforderungen für ein Krypto-Zentrum in Hongkong

Hongkong fiel in diesem Jahr im Krypto-Adoptionsindex von Chainalysis auf Platz 47 zurück. Obwohl Hongkong nach wie vor ein sehr aktiver Markt ist, waren die Transaktionen im Wert von 64 Milliarden USD zwischen Juli 2022 und Juni 2023 geringer als im Vorjahr mit etwa 70 Milliarden USD.

Die Kosten für die Erlangung einer Lizenz für den Handel mit virtuellen Vermögenswerten (VATP) betragen mindestens 60 Millionen HKD (7,7 Millionen USD). Dieser Prozess ist teuer und aufwendig, insbesondere für kleinere Unternehmen, die sich risikoaverse Intermediäre leisten müssen. Die Unternehmen müssen auch Verantwortliche Beauftragte (RO) einstellen, die mit der Securities and Futures Commission (SFC) zusammenarbeiten. Diese Fachleute sind schwer zu finden, und nur wenige von ihnen sind auf Krypto-Fragen spezialisiert. Die monatlichen Gehälter können zwischen 200.000 HKD und 300.000 HKD liegen. Unternehmen müssen außerdem Geld für IT-Mitarbeiter, Anwälte und Beratungsdienste ausgeben.

Das Hauptproblem besteht jedoch darin, dass die Öffentlichkeit noch nicht klar zwischen digitalen Assets und Betrugsfällen mit digitalen Assets unterscheiden kann. Dies führt zu Zweifeln und Bedenken in der Bevölkerung und erfordert eine umfassendere Aufklärungsarbeit seitens der Regierung.

Der Weg nach vorn

Trotz der bisherigen Herausforderungen herrscht innerhalb der Kryptowährungsbranche weiterhin Optimismus über Hongkongs potenzielles Wachstum als Krypto-Zentrum. Es gibt jedoch wenig Anzeichen dafür, dass viele neue Unternehmen in die Stadt ziehen. Ein wesentliches Hindernis ist die Kostenbelastung.

Hongkong steht beim Ausbau seines Rufes als Krypto-Zentrum vor vielen Schwierigkeiten. Andere Krypto-Hubs weltweit wie El Salvador, Miami und Malta haben ähnliche Herausforderungen erlebt. Sie wurden von dem Krypto-Zyklus, großen Insolvenzen und der anhaltenden „Krypto-Winter“ gezeichnet. Während es sich um einen Wachstumsprozess handelt, der lang und mühsam ist, herrscht in der Branche weiterhin Optimismus über Hongkongs Fähigkeit, neue Kundenprofile anzuziehen und sowohl national als auch international zu glänzen.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum ist Hongkong kein führender Krypto-Hub geworden?
Hongkong hat mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen, darunter Insolvenzen von Krypto-Börsen, hohe Lizenzierungskosten und ein Mangel an Klarheit bei den Regulierungsverfahren. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass viele Krypto-Unternehmen ihren Hauptsitz aus Hongkong verlegt haben.

2. Welche Kryptowährungen dürfen in Hongkong an Privatanleger verkauft werden?
Die neue Regulierung in Hongkong erlaubt den Handel mit Kryptowährungen mit hoher Marktkapitalisierung wie Bitcoin und Ether an Privatanleger. Es gibt jedoch keine Anzeichen dafür, dass der Handel in Hongkong im Vergleich zu anderen Märkten wieder an Fahrt gewinnt.

3. Welche Herausforderungen gibt es für Unternehmen, die eine Lizenz für den Handel mit virtuellen Vermögenswerten in Hongkong erhalten möchten?
Die Kosten für die Erlangung einer Lizenz für den Handel mit virtuellen Vermögenswerten in Hongkong sind hoch und betragen mindestens 60 Millionen HKD. Unternehmen müssen auch Verantwortliche Beauftragte einstellen, die mit der Securities and Futures Commission zusammenarbeiten. Es gibt einen Mangel an Fachleuten auf diesem Gebiet, und die Gehälter sind hoch.

4. Gibt es trotz der Herausforderungen noch Optimismus für Hongkongs Krypto-Zukunft?
Trotz der Hindernisse gibt es innerhalb der Kryptowährungsbranche weiterhin Optimismus für Hongkong. Die Stadt hat das Potenzial, neue Kundenprofile anzuziehen und sowohl national als auch international zu glänzen. Es wird erwartet, dass Hongkong langfristig zu einem bedeutenden Akteur im Kryptowährungssektor wird, obwohl der Weg dorthin lang und mühsam erscheint.

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