Französische Behörden führen Zertifizierungsprogramm für Influencer ein
Die französischen Behörden haben ein Lizenzierungsprogramm für Influencer eingeführt, die sich mit Finanzprodukten, einschließlich Kryptowährungen, befassen. Dies geschieht aufgrund von Bedenken zum Schutz der Anleger.
Die Autorité des Marchés Financiers (AMF) und die Autorité de Régulation Professionnelle de la Publicité (ARPP), zwei französische Agenturen, haben gemeinsam ein Schulungsprogramm für Influencer eingerichtet, um bewährte Praktiken bei Werbeanzeigen zu gewährleisten.
Eine erfolgreiche Teilnahme am Programm berechtigt die Teilnehmer zum Erhalt eines nicht verpflichtenden „Responsible Influence Certificate“ (Zertifikat für verantwortungsbewussten Einfluss). Dieses Zertifikat wurde ursprünglich von der ARPP im Jahr 2021 eingeführt und wurde bisher an über 1.000 Influencer vergeben.
Gemäß der Ankündigung wird das Zertifikat für Influencer in Märkten wie Aktien, Anleihen, ETFs, Derivate, Anlageprodukte und Kryptowährungen nach Abschluss des Kurses ausgestellt.
Die Leiterin der AMF, Marie-Anne Barbat-Layani, stellt fest, dass die Natur des Finanzmarktes eine strengere Regulierung zum Schutz von Investitionen erfordert, angesichts der jährlich gemeldeten Betrugsfälle.
Layanu fügte hinzu, dass dieser Schritt das Feld professionalisieren und vereinheitlichen werde. Stephane Martin, Generaldirektor der ARPP, betonte, dass die Maßnahme für alle Parteien von Vorteil sei.
Um den Kurs zu bestehen und das Zertifikat zu erhalten, müssen Influencer 75% der insgesamt 25 Multiple-Choice-Fragen richtig beantworten.
Behörden gehen gegen Influencer vor
Ein bemerkenswertes Merkmal des digitalen Vermögensmarktes ist die wachsende Beliebtheit von Krypto-Influencern zur Förderung von Produkten.
Eine häufige Kritik gegenüber den meisten Influencern besteht darin, dass sie keinen angemessenen Prüfaufwand betreiben, um die Effizienz der Plattform und ihre regulatorischen Anforderungen zu testen, was zu einem Verlust von Investorengeldern führen kann.
Im Juni bekannte sich ein TikTok-Influencer schuldig und wurde angewiesen, 1,2 Millionen US-Dollar in Bitcoin (BTC) sowie Fiat-Geld und andere Vermögenswerte zu verlieren.
Prominente wie Kim Kardashian gerieten ebenfalls in das Visier der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC), weil sie ein nicht registriertes Kryptoprodukt beworben hatten.
Laut der SEC wurde sie mit einer Geldstrafe von 1,26 Millionen US-Dollar für die bezahlte Krypto-Werbung belegt, was dazu führte, dass weitere Regulierungsbehörden neue Techniken entwickeln, um dem Trend entgegenzuwirken.
In Großbritannien wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass betrügerische Kryptopromotionen mit hohen Geldstrafen und einer zweijährigen Gefängnisstrafe geahndet werden können. Im Mai hat der französische Senat den Kryptounternehmen grünes Licht gegeben, Social-Media-Influencer für Produktwerbung einzustellen.