Bitcoin (BTC)

Londoner Geldmanager stattet Bitcoin-ETF mit ESG-Label aus, was Umweltschützer aufhorchen lässt.

Jacobi Asset Management bringt ESG-Bitcoin-ETF auf den Markt

Ein in London ansässiger Vermögensverwalter hat kürzlich einem Bitcoin Exchange Traded Fund (ETF) ein ESG-Label verliehen, was Umweltexperten überrascht. Jacobi Asset Management bezeichnet seinen Jacobi FT Wilshire Bitcoin ETF (Ticker: BCOIN NA) als Artikel-8-Fonds, was bedeutet, dass er „ESG fördern“ muss, gemäß den EU-Vorschriften.

Was ist ein ESG-Bitcoin-ETF?

Ein ESG-Bitcoin-ETF ist ein Exchange Traded Fund, der darauf abzielt, Anlegern Spekulationen über den Wert von Bitcoin zu ermöglichen und gleichzeitig ESG-Prinzipien zu fördern. Der ETF investiert in erneuerbare Energien und erneuerbare Energiezertifikate, um die CO2-Emissionen, die durch das Mining von Bitcoin entstehen, auszugleichen.

Der Jacobi FT Wilshire Bitcoin ETF

Der Jacobi FT Wilshire Bitcoin ETF ist in Guernsey ansässig und in Amsterdam gelistet. Laut Martin Bednall, dem CEO von Jacobi Asset Management und ehemaligem Executive von BlackRock Inc., wurde der Fonds in anderen Jurisdiktionen gelistet, da die Londoner Börse aufgrund von Beschränkungen durch die Financial Conduct Authority (FCA) nicht zugänglich war.

Der ETF ist der erste seiner Art, dem die ESG-Investitionsregeln der EU auferlegt wurden. Die Tatsache, dass ein ESG-Label einem ETF verliehen wurde, der hauptsächlich darauf abzielt, Anlegern Spekulationen über den Wert von Bitcoin zu ermöglichen, ist bisher einzigartig.

Die Bedeutung von ESG im Kryptowährungssektor

Der Kryptowährungssektor steht seit langem unter Kritik aufgrund seines hohen Energieverbrauchs und seiner potenziell negativen Umweltauswirkungen. Das Mining von Bitcoin erfordert enorme Rechenleistung und verbraucht schätzungsweise etwa 140 Terawattstunden (TWh) pro Jahr, was in etwa dem Energieverbrauch von Norwegen im Jahr 2022 entspricht.

Die Verwendung von erneuerbaren Energien und erneuerbaren Energiezertifikaten im Rahmen eines ESG-Bitcoin-ETFs zielt darauf ab, diese Umweltauswirkungen auszugleichen und die Nachhaltigkeit des Kryptowährungssektors zu verbessern. Allerdings gibt es Bedenken bezüglich der Glaubwürdigkeit dieser Maßnahmen, da der Kauf von Energiezertifikaten nicht zwangsläufig mit der tatsächlichen Erzeugung erneuerbarer Energien verbunden ist.

Kritik und Debatte

Einige Experten bezweifeln die Glaubwürdigkeit der Decarbonisierungsstrategie des Jacobi ETFs. Matthew Brander, Dozent für Kohlenstoffbilanzierung an der University of Edinburgh Business School, ist der Ansicht, dass der Kauf von erneuerbaren Energiezertifikaten keine glaubwürdige Verbindung zwischen digitalen Vermögenswerten und erneuerbarer Energie darstellt.

Anders Bjørn, Hauptautor eines Artikels über erneuerbare Energiezertifikate, erklärt, dass die Decarbonisierungsbehauptung des Jacobi ETFs nur glaubwürdig wäre, wenn Jacobi Asset Management nachweisen könnte, dass der Kauf von erneuerbaren Energiezertifikaten tatsächlich eine äquivalente Menge erneuerbarer Energie erzeugt. Bjørn ist skeptisch, da Jacobi unbündelte Zertifikate kauft, um den Stromverbrauch des Bitcoin-Minings auszugleichen.

Ausblick für den ESG-Bitcoin-ETF

Seit seiner Listung im August hat der ESG-Bitcoin-ETF von Jacobi Asset Management bisher nur etwas über 1 Million US-Dollar an Investitionen angezogen. Jacobi prüft derzeit weitere europäische Märkte, um den ETF zu listen, und führt auch Gespräche in Asien, Afrika und dem Nahen Osten.

Die Einführung eines ESG-Bitcoin-ETFs wirft wichtige Fragen auf, wie die Integration von ESG-Prinzipien in den Kryptowährungssektor erfolgen kann und wie die Nachhaltigkeit des Sektors verbessert werden kann. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich der Jacobi FT Wilshire Bitcoin ETF sein und ob andere Vermögensverwalter ähnliche ESG-Initiativen starten werden.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Was ist ein ESG-Bitcoin-ETF?

Ein ESG-Bitcoin-ETF ist ein Exchange Traded Fund, der Anlegern ermöglicht, in Bitcoin zu investieren und gleichzeitig ESG-Prinzipien zu fördern. Der Fonds investiert in erneuerbare Energien und erneuerbare Energiezertifikate, um die CO2-Emissionen des Bitcoin-Minings auszugleichen.

Was sind erneuerbare Energiezertifikate (RECs)?

Erneuerbare Energiezertifikate (RECs) sind Zertifikate, die den Nachweis erbringen, dass eine bestimmte Menge an erneuerbarer Energie erzeugt wurde. Sie werden verwendet, um den ökologischen Fußabdruck von Unternehmen oder Produkten zu reduzieren und die Nachhaltigkeit zu fördern.

Welche Kritik gibt es an ESG-Bitcoin-ETFs?

Einige Experten bezweifeln die Wirksamkeit und Glaubwürdigkeit von ESG-Maßnahmen in Bezug auf den Kryptowährungssektor. Es wird argumentiert, dass der Kauf von erneuerbaren Energiezertifikaten keine direkte Verbindung zur tatsächlichen Erzeugung erneuerbarer Energie herstellt und somit nicht ausreichend ist, um die Umweltauswirkungen von Bitcoin-Mining auszugleichen.

Wie erfolgreich ist der Jacobi FT Wilshire Bitcoin ETF bisher?

Seit seiner Listung im August hat der Jacobi FT Wilshire Bitcoin ETF etwas über 1 Million US-Dollar an Investitionen angezogen. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich der ETF in Zukunft sein wird und ob andere Vermögensverwalter ähnliche ESG-Bitcoin-ETFs auf den Markt bringen werden.

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