Taurus und Deutsche Bank schließen Partnerschaft zur Einrichtung von Krypto-Custody-Services
Die Schweizer Krypto-Infrastrukturfirma Taurus hat eine Partnerschaft mit der Deutschen Bank angekündigt, um Krypto-Custody-Services sowie tokenisierte Dienstleistungen für ihre Kunden einzurichten. Laut einer Pressemitteilung vom 14. September hat die Bank eine globale Vereinbarung mit dem Unternehmen getroffen, um ihre Infrastruktur zur Bereitstellung traditionellerer Vermögenswerte on-chain gemäß der lokalen Gesetzgebung zu nutzen.
Lamine Brahimi, Mitbegründer von Taurus, äußerte sich optimistisch über die Vereinbarung und versprach der Institution weitere Unterstützung im Bereich Krypto. „Diese Partnerschaft ist das Ergebnis eines gründlichen Auswahl- und Due-Diligence-Prozesses, bei dem Taurus die Qualität und den Umfang seiner Produkte und Technologien unter Beweis stellen konnte. Wir freuen uns, diese globale Partnerschaft mit der Deutschen Bank umzusetzen und die Bank bei der Einführung von digitalen Assets und DLT-basierten Produkten und Dienstleistungen in mehreren Buchungszentren zu unterstützen“, sagte er.
Bisher haben beide Unternehmen angedeutet, dass sie mehr institutionelle Investoren in das Ökosystem locken möchten. Paul Maley, Leiter für globale Wertpapierdienstleistungen, fügte hinzu, dass der Kryptomarkt voraussichtlich auf Billionen von Dollar steigen wird und für Institutionen zu einem attraktiven Anlageort werden kann.
Deutsche Bank und ihre Ambitionen im Bereich Krypto-Custody
Die Deutsche Bank hat in der Vergangenheit intensiv daran gearbeitet, eine Krypto-Custody-Lizenz zu erhalten und sich weiteren Investitionen im Bereich digitaler Vermögenswerte gewidmet. Die Institution, die auch als Deutschlands größte Fiat-Bank bezeichnet wird, begann im Jahr 2021 mit dem Vorhaben, eine Custody-Lizenz zu erhalten, um hochwertige Dienstleistungen für Investoren und Hedgefonds anzubieten.
Ein Bericht des World Economic Forum (WEF) beschreibt dieses Vorhaben als „vollständig integrierte Custody-Plattform für institutionelle Kunden und ihre digitalen Vermögenswerte, die eine nahtlose Verbindung zum breiteren Kryptowährungs-Ökosystem bietet“. Das Unternehmen gab kürzlich bekannt, dass es im Juni einen Antrag auf eine Krypto-Custody-Lizenz bei der Finanzaufsicht BaFin gestellt hat.
Im Februar beteiligte sich die Bank zusammen mit anderen großen Institutionen wie Credit Suisse, Pictet Group und Arab Bank Switzerland an einer Series B-Finanzierungsrunde in Höhe von 65 Millionen US-Dollar. Brahimi wies darauf hin, dass die Bank vor der Nutzung der Infrastruktur des Unternehmens umfangreiche Due-Diligence-Prüfungen durchgeführt hat. „Der Prozess begann gegen Ende 2021 und endete irgendwann 2022. Wir haben den Vertrag vor einigen Quartalen gewonnen“, fügte er hinzu.
Auf dem Weg zu institutionellen Investitionen
In diesem Jahr sind trotz des Zusammenbruchs von FTX und dem Terra-Ökosystem im letzten Jahr mehrere institutionelle Kunden in den Web3-Bereich eingestiegen. Die erneute institutionelle Nachfrage wurde durch die Beantragung eines Bitcoin-ETFs durch BlackRock, Valkyrie und Fidelity Investments unter anderem populär. Bisher wurde keiner dieser Anträge von der Securities and Exchange Commission (SEC) genehmigt, die weiterhin Bedenken hinsichtlich Marktmanipulationen anführt.
In Europa wurde die Markets in Crypto Asset (MiCA) Verordnung in den letzten Quartalen als wegweisend gelobt, um Regeln neu zu gestalten und institutionellen Investoren auf allen Ebenen Klarheit zu verschaffen. Brahimi hob auch hervor, dass aktuelle Entwicklungen auf dem Markt auf eine gestiegene Nachfrage der Top-Institutionen trotz regulatorischer Hürden in vielen Gerichtsbarkeiten hinweisen.