Kryptowährungsbörse Bybit stellt Dienste im Vereinigten Königreich ein
Die Kryptowährungsbörse Bybit hat ihre Entscheidung bekannt gegeben, ab dem 1. Oktober ihre Dienste im Vereinigten Königreich (UK) einzustellen. Gründe hierfür sind die bevorstehenden Vorschriften der britischen Financial Conduct Authority (FCA).
Gemäß der Ankündigung der Börse werden ab dem 1. Oktober keine neuen Benutzerkonten mehr akzeptiert. Am 8. Oktober folgt dann die Aussetzung von neuen Einzahlungen, neuen Verträgen und Änderungen bestehender Positionen für britische Benutzer.
Diese Maßnahme erfolgt als Reaktion auf die neuen Regeln der FCA hinsichtlich Marketing und Kommunikation von Kryptowährungsunternehmen. Bybit hat sich dazu entschieden, die Regulierung proaktiv anzunehmen und seine Dienste auf dem britischen Markt vorerst zu pausieren. Das Unternehmen möchte sich zukünftig in Übereinstimmung mit den Vorschriften der britischen Behörden befinden und konzentriert daher seine Anstrengungen und Ressourcen auf deren Erfüllung.
Im Juni kündigte die FCA eine überarbeitete Regierung zur finanziellen Bewerbung von Kryptowährungsanlagen an. Am 21. September erinnerte die Behörde Unternehmen an die Deadline des 8. Oktober und das potenzielle Risiko strafrechtlicher Konsequenzen.
Obwohl die FCA angab, dass einige Unternehmen bis Januar 2024 Zeit haben könnten, um den Marketingregeln zu entsprechen, wäre hierzu eine vorherige Genehmigung vonseiten des Regulierers erforderlich.
Bybit setzt den Rückzug aus verschiedenen Märkten fort
Dies ist nicht das erste Mal, dass Bybit seine Dienste aufgrund von regulatorischen Entwicklungen einschränkt. Im Mai kündigte die Börse an, den kanadischen Markt zu verlassen, da die Aufsichtsbehörden des Landes eine zunehmend strenge Überwachung betrieben.
Dennoch hat Bybit auch in neue Märkte expandiert. Im Mai erhielt das Unternehmen beispielsweise vorläufige Genehmigung zur Erbringung von Kryptowährungsdienstleistungen in Kasachstan.
Bybit-CEO Ben Zhou erklärte Anfang des Monats, dass die neuen Marketingregeln den Markt enger machen werden und das Unternehmen möglicherweise zum Rückzug vom Vereinigten Königreich zwingen könnten. Die jüngste Änderung hat das Ökosystem der finanziellen Bewerbung so stark verändert, dass es unmöglich geworden ist, die vorherigen Gesetze zu umgehen.
Bybit ist jedoch nicht alleine mit den Herausforderungen konfrontiert, die die neuen FCA-Regeln mit sich bringen. Mehrere Branchenexperten haben bereits auf die Auswirkungen dieser Politik hingewiesen.
Am 11. September kündigte die Kryptowährungsbörse Luno an, dass bestimmte Kunden ab dem 6. Oktober nicht mehr in Kryptowährungen investieren können. Ähnlich äußerte sich auch Gabriel Shapiro, General Counsel bei Delphi Labs. Er warnte davor, dass die meisten Kryptowährungsunternehmen Schwierigkeiten haben werden, die neuen Vorschriften zur finanziellen Bewerbung zu erfüllen.