Kenianisches Parlament fordert Schließung des Kryptowährungsprojekts Worldcoin aufgrund strengerer Vorschriften
Ein parlamentarischer Ausschuss in Kenia hat die dortige Informations- und Kommunikationsbehörde aufgefordert, die Geschäftstätigkeit des Kryptowährungsprojekts Worldcoin im Land einzustellen, bis strengere Vorschriften erlassen werden. Das Projekt wurde Anfang August aufgrund von Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, da Benutzer ihre Iris scannen lassen müssen, um eine digitale ID für ein neues „Identitäts- und Finanznetzwerk“ zu erhalten, vorläufig ausgesetzt.
Worldcoin wurde in verschiedenen Ländern weltweit von Tools for Humanity eingeführt, einem Unternehmen, das vom CEO von OpenAI, Sam Altman, mitbegründet wurde. Das Projekt steht auch in Großbritannien, Deutschland und Frankreich unter genauerer Beobachtung. Obwohl das Projekt seit der Aussetzung im August nicht mehr aktiv ist, ist es immer noch über das Internet erreichbar.
Der ad-hoc-Ausschuss mit 18 Abgeordneten forderte die Regulierungsbehörde Communications Authority of Kenya auf, die virtuellen Plattformen von Tools for Humanity Corp und Tools for Humanity GmbH Germany (Worldcoin) zu deaktivieren, einschließlich der Aufnahme der IP-Adressen der betreffenden Websites in eine schwarze Liste. Darüber hinaus wurde die Aussetzung der physischen Präsenz der Unternehmen in Kenia gefordert, bis ein rechtlicher Rahmen für die Regulierung von virtuellen Vermögenswerten und Anbietern virtueller Dienstleistungen vorhanden ist.
Die Pressestelle von Worldcoin gab an, dass sie „keine offizielle Ankündigung des Ausschusses direkt gesehen“ habe. Der Bericht des Ausschusses wird zu einem späteren Zeitpunkt dem Nationalparlament zur Prüfung und Annahme vorgelegt.
Während der Aussetzung der Datensammlung im August wurde festgestellt, dass die Methode von Worldcoin, die Zustimmung der Verbraucher gegen eine monetäre Belohnung von etwas mehr als 50 US-Dollar zu erlangen, an Anstiftung grenzte. Bei der Registrierung für die Nutzung der Plattform mussten die Menschen in langen Warteschlangen anstehen, um ihre Iris scannen zu lassen. Nach der Untersuchung des parlamentarischen Ausschusses könnte Worldcoin auch die Augen von Minderjährigen gescannt haben, da es während des Prozesses keinen Mechanismus zur Altersüberprüfung gab.
Der Ausschuss forderte außerdem die Regierungsministerien auf, Vorschriften für Kryptowährungsvermögenswerte und Unternehmen, die Kryptodienstleistungen anbieten, zu entwickeln, und rief die Polizei auf, Tools for Humanity zu untersuchen und erforderlichenfalls rechtliche Schritte einzuleiten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist das Kryptowährungsprojekt Worldcoin?
Worldcoin ist ein Kryptowährungsprojekt, das von Tools for Humanity eingeführt wurde. Es ermöglicht Benutzern, eine digitale ID für ein neues „Identitäts- und Finanznetzwerk“ zu erstellen, indem sie ihre Iris scannen lassen.
Warum wurde das Worldcoin-Projekt in Kenia vorläufig ausgesetzt?
Das Worldcoin-Projekt wurde in Kenia vorläufig ausgesetzt, nachdem Datenschutzbedenken bezüglich des Iris-Scans der Benutzer aufgetreten waren. Die Behörden waren der Meinung, dass die Methode des Projekts, die Zustimmung der Verbraucher durch eine monetäre Belohnung zu erhalten, an Anstiftung grenzte.
Welche Maßnahmen wurden vom kenianischen parlamentarischen Ausschuss ergriffen?
Der parlamentarische Ausschuss forderte die kenianische Regulierungsbehörde auf, die virtuellen Plattformen von Tools for Humanity (Worldcoin) zu deaktivieren und die IP-Adressen der entsprechenden Websites in eine schwarze Liste aufzunehmen. Außerdem wurde die Aussetzung der physischen Präsenz der Unternehmen in Kenia gefordert, bis es eine rechtliche Regelung für virtuelle Vermögenswerte und Anbieter virtueller Dienstleistungen gibt. Der Ausschuss forderte auch die Entwicklung von Vorschriften für Kryptowährungsvermögenswerte und Unternehmen, die Kryptodienstleistungen anbieten.
Gibt es eine Altersüberprüfung bei der Teilnahme am Worldcoin-Projekt?
Laut dem Bericht des kenianischen parlamentarischen Ausschusses gab es während des Worldcoin-Projekts keine Mechanismen zur Altersüberprüfung. Dies führte zu Bedenken, dass auch die Augen von Minderjährigen gescannt wurden.
Wie reagierte Worldcoin auf die Forderungen des kenianischen parlamentarischen Ausschusses?
Die Pressestelle von Worldcoin gab an, bisher keine offizielle Ankündigung des Ausschusses gesehen zu haben. Es bleibt abzuwarten, wie Worldcoin auf die Forderungen des Ausschusses reagieren wird.