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Fachkräftemangel: Viele Ausbildungsstellen in der Region bleiben unbesetzt

Trotz eines hohen Fachkräftebedarfs blieben im Jahr 2023 in zahlreichen ausbildungsstarken Berufen wie Kältetechnik und Zimmerei etwa jede sechste Lehrstelle unbesetzt, wie eine aktuelle Analyse des Instituts der Deutschen Wirtschaft zeigt.

Bildung und Arbeitsmarkt

Aktualisiert am 27.07.2024, 12:36 Uhr

Ein Azubi arbeitet an einer Anlage im Kompetenzzentrum der Innung Sanitär, Heizung und Klima Berlin.
© dpa / Monika Skolimowska/dpa

Hohe Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze im Handwerk

Trotz des gestiegenen Fachkräftebedarfs bleiben zahlreiche Lehrstellen in handwerklichen Berufen unbesetzt. Diese alarmierende Erkenntnis stammt aus einer aktuellen Auswertung des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln. Daraus ergibt sich, dass im Bereich Kältetechnik, Hotelservice und Zimmerei bis zu jede sechste Ausbildungsstelle im vergangenen Jahr nicht besetzt werden konnte. Diese Berufe gehören zu den zehn Bereichen mit den meisten Auszubildenden, und dennoch ist die Diskrepanz zwischen Bedarf und Angebot erheblich.

Weshalb das wichtig ist

Diese Situation hat weitreichende Implikationen für die betroffenen Branchen und die Wirtschaft insgesamt. Ein Mangel an qualifizierten Fachkräften kann nicht nur die Innovationskraft eines Unternehmens einschränken, sondern auch zu längeren Wartezeiten für Kunden und einer Abnahme der Servicequalität führen. Insbesondere in einem Land wie Deutschland, wo das Handwerk eine wichtige Rolle spielt, könnte sich der Fachkräftemangel stark negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken.

Analyse der Ausbildungsdaten

Das Institut der Deutschen Wirtschaft nutzt für seine Analyse nicht nur eigene Daten, sondern auch Sonderauswertungen der Arbeitsagentur und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. In der Untersuchung wurden Berufe mit mindestens 10.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Zeitraum von Juli 2022 bis Juni 2023 berücksichtigt. Diese umfassende Datenerhebung ermöglicht einen präzisen Einblick in den aktuellen Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation.

Herausforderungen für die Branche

Besonders bemerkenswert ist, dass Softwareentwickler die meisten Ausbildungsplätze bieten – auf 100 Beschäftigte kommen rund 33 Auszubildende. Dennoch beträgt der Anteil unbesetzter Lehrstellen acht Prozent, was die große Herausforderung verdeutlicht, die viele Unternehmen im Wettbewerb um die besten Talente antreibt. Der Fachkräftemangel wird zunehmend zu einem zentralen Thema in der politischen und wirtschaftlichen Diskussion, das Dringlichkeit und innovatives Handeln erfordert.

Insgesamt zeigt die Situation auf dem Ausbildungsmarkt, dass trotz eines hohen Fachkräftebedarfs viele Potentiale ungenutzt bleiben. Es ist unerlässlich, die Attraktivität dieser Berufe zu steigern und Jugendliche für eine Karriere im Handwerk zu begeistern, um die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen.

NAG

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