Die Steuergesetzgebung kann für viele Bürgerinnen und Bürger eine Herausforderung darstellen, insbesondere wenn es darum geht, zu verstehen, ob sie zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet sind. Mit der kommenden Frist für die Steuererklärung 2023 am 31. August 2024, die aufgrund des Wochenendes bis zum 2. September verlängert wird, stellt sich die Frage, wer eine Erklärung einreichen muss und welche Folgen eine versäumte Abgabe nach sich ziehen kann.
Steuererklärungspflicht: Wer muss handeln?
Nach den aktuellen Bestimmungen sind mehrere Gruppen von Personen verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Daniela Karbe-Geßler vom Bund der Steuerzahler Deutschland erläutert, dass dies für jede Person zutrifft, die keine regulären Arbeitslöhne bezieht, jedoch andere Einkünfte hat, wie zum Beispiel Renten oder Einnahmen aus Vermietung und selbstständiger Tätigkeit. Dabei ist zu beachten, dass Ruheständler nur dann zur Abgabe verpflichtet sind, wenn ihre Renten über dem steuerfreien Grundfreibetrag von 10.908 Euro liegen.
Besondere Umstände der Steuerpflicht
Nicht nur Rentner sind betroffen; auch Arbeitnehmer müssen oftmals eine Steuererklärung einreichen. Insbesondere trifft dies auf jene zu, die hohe Werbungskosten geltend machen oder eine spezifische Steuerklassenkombination mit ihrem Partner gewählt haben. Auch Personen, die neben ihrem regulären Gehalt zusätzliche Einkünfte, etwa aus Kapitalerträgen, erzielen, sind zur Abgabe verpflichtet.
Wer von mehreren Arbeitgebern Lohn erhält oder von Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld profitiert, muss ebenfalls aktiv werden. Darüber hinaus müssen Arbeitnehmer, die eine Abfindung erhalten haben und bei deren Besteuerung eine spezielle Regelung zur Anwendung kam, ebenso ihre Steuererklärung einreichen.
Die Konsequenzen einer versäumten Abgabe
Es ist ratsam, rechtzeitig zu handeln, da ein Versäumnis zu finanziellen Nachteilen führen kann. Steuerzahler müssen damit rechnen, dass das Finanzamt bei verspäteter Abgabe einen Zuschlag von mindestens 25 Euro pro Monat verhängt. Dies kann schnell zu einer erheblichen Summe anwachsen.
FreWillige Steuererklärung: Mehr Zeit für Freiwillige
Für jene, die nicht zur Abgabe verpflichtet sind, jedoch freiwillig eine Steuererklärung einreichen möchten, gibt es deutlich längere Fristen. Die Möglichkeit, eine Erklärung bis vier Jahre nach dem betreffenden Jahr einzureichen, eröffnet Chancen für Steuerzahler, die ihre Situation optimieren wollen. Beispielsweise können Erklärungen für das Jahr 2020 bis Ende 2024 nachgereicht werden.
Zusammenfassend ist es für Steuerzahler von großer Bedeutung, die Vorschriften zur Abgabe von Steuererklärungen und die damit verbundenen Fristen zu verstehen. Die rechtzeitige Abgabe kann nicht nur finanzielle Nachteile vermeiden, sondern auch zu einer besseren Planung der persönlichen Finanzen beitragen.
– NAG