Im Zuge des neuen Ausbildungsjahres, welches in vielen Branchen in Mecklenburg-Vorpommern (MV) am 1. September beginnt, zeigt sich eine positive Entwicklung in der Ausbildungsplatzvergabe. Trotz einer allgemeinen wirtschaftlichen Schwäche hat die Region eine Zunahme der angebotenen Lehrstellen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Dies ist insbesondere im Handwerk bemerkbar, wo 1140 neue Lehrverträge abgeschlossen wurden, was einen Anstieg von etwa einem Prozent im Vergleich zu 2023 darstellt.
Lehrstellen im Handwerk im Aufwind
Laut den Handwerkskammern in Schwerin und Ostmecklenburg-Vorpommern stellt dieser Zuwachs eine positive Ausnahme zu dem Trend in anderen Bundesländern dar, wo im ersten Halbjahr eine Abnahme von mehr als drei Prozent an Ausbildungsplätzen zu verzeichnen war. Die Betriebe in MV setzen somit auf eine nachhaltige Ausbildung zukünftiger Fachkräfte, um einem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Vorteile für die Jugend
Die kommenden vier Wochen, bis zum Ausbildungsbeginn, bieten Jugendlichen die Gelegenheit, sich die passenden Betriebe auszusuchen. Gunnar Pohl, der Chef der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in MV, rät dazu, die Sommerferien aktiv für die Suche nach Ausbildungsplätzen zu nutzen. Besonders gefragt sind Berufe wie Kfz-Mechatroniker, Elektroniker und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.
Große Auswahl und Prämienanreize
In der Region stehen zahlreiche freie Lehrstellen zur Auswahl, von Mechatronikern über Verkäufer bis hin zu Kochberufen. Die Kammern führen aktuell Hunderte von offenen Stellen in ihren Lehrstellenbörsen. Um den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern, unterstützt das Land Schüler, die ein Praktikum im Handwerk absolvieren, mit einer Prämie von 120 Euro pro Woche. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Lücke zwischen offenen Lehrstellen und verfügbaren Bewerbern zu schließen.
Herausforderung der Besetzung
Dennoch bleibt die Besetzung der Lehrstellen eine Herausforderung. Ende Juni waren nach Angaben der Landesarbeitsagentur 3900 Lehrstellen unbesetzt, während 2500 junge Menschen, die auf der Suche nach Ausbildungsplätzen sind, noch keine Zusage erhalten hatten. Besonders im Handel und in der Gastronomie gibt es einen hohen Bedarf an neuen Auszubildenden.
Entwicklung der Ausbildungsbereitschaft
Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe zeigt eine positive Tendenz, wobei gleichzeitig Unternehmen in verschiedenen Sektoren, wie der Industrie und dem Dienstleistungsbereich, neue Lehrstellen angeboten haben. Peter Todt, Bildungschef der Industrie- und Handelskammer Schwerin, merkt an, dass die Betriebe zunehmend die Notwendigkeit erkennen, in Ausbildung zu investieren, um künftige Fachkräfte zu sichern.
– NAG