Die Freizeitgestaltung ist ein Element, das das tägliche Leben der Menschen bereichert. Sei es beim Besuch von Konzerten, beim Gärtnern im Schrebergarten oder beim Spaziergang mit dem Hund – all diese Aktivitäten tragen erheblich zur Lebensqualität bei. Doch wie wirken sich unsere Freizeitaktivitäten auf die Umwelt aus? Dies ist die zentrale Frage, die im Forschungsprojekt „FreiRess“ untersucht wird.
Ökologische Relevanz von Freizeitaktivitäten
Der Zusammenhang zwischen Freizeit und Umwelt wird oft übersehen, obwohl Freizeitaktivitäten mit einer Vielzahl von Ressourcenverbrauch und Umweltauswirkungen einhergehen. Ob bei der Bauweise von Freizeitstätten wie Konzertsälen oder Freizeitparks, der Herstellung von Sportgeräten oder sogar der Pflege von Haustieren – all diese Tätigkeiten erfordern erhebliche Mengen an Rohstoffen wie Stahl, Beton und Holz. Studien zeigen, dass private Haushalte in Deutschland jährlich einen Rohstoffverbrauch von bis zu 80 Millionen Tonnen aufweisen, was rund 13 % des gesamten deutschen Rohstoffkonsums entspricht.
Das Forschungsprojekt „FreiRess“ im Fokus
Im Rahmen des Projektes „Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft im Bedarfsfeld Freizeit“ wird eine umfassende Analyse durchgeführt, die den Rohstoffverbrauch und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen im Freizeitsektor quantifiziert. Dieses Forschungsprojekt ist von großer Bedeutung, da es nicht nur auf die ökologische Fußabdruck der Freizeitgestaltung eingeht, sondern auch Lösungen zur Ressourcenschonung erarbeitet.
Ziele und Ansatz des Projekts
Das UBA (Umweltbundesamt) hat das Ziel, die komplexen Zusammenhänge innerhalb des Freizeitbereichs zu verstehen und dabei sowohl relevante Akteure als auch konkrete Handlungsoptionen zu identifizieren. Im ersten Schritt erfolgt eine gründliche Bestandsaufnahme und Analyse aller Stakeholder im Freizeitbereich. Anschließend werden quantitative Analysen mit umweltökonomischen Modellen für Deutschland und ausgewählte EU-Länder durchgeführt, um die Auswirkungen von Freizeitaktivitäten auf den Rohstoffverbrauch und die Emissionen zu messen.
Workshop und Best Practices
Die Ergebnisse werden nicht nur dokumentiert, sondern auch in mehreren Workshops mit Stakeholdern diskutiert, um praktische Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Diese Empfehlungen sind darauf ausgerichtet, ressourcenschonende Praktiken im Freizeitsektor zu fördern und gleichzeitig innovative „Best Practices“ zu teilen, die als Vorbild fungieren können.
Zukunftsausblick
Das Projekt, das von Juni 2024 bis Mai 2027 laufen wird, wird unter der Aufsicht des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz durchgeführt. Angesichts der zunehmenden Bedeutung des Umweltschutzes in allen Lebensbereichen könnte das Ergebnis dieses Projektes nicht nur für den Freizeitsektor, sondern für die Gesellschaft insgesamt von entscheidender Bedeutung sein.
– NAG