Wirtschaft

Neue Wege in der Welt der Werbung: Die Zukunft von Sinn und Ethos

Vielen Werbetreibenden ist völlig der Mut abhandengekommen

Die Werbebranche erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel. Es geht nicht mehr nur darum, Produkte zu bewerben, sondern auch darum, einen Sinn und ein Ethos in der Werbung zu hinterfragen und neu zu definieren. Dieser Ansatz spiegelt ein zeitgemäßes und erweitertes Verständnis wider, das den aktuellen Entwicklungen gerecht wird.

Werbung beansprucht für sich, den Zeitgeist zu erfassen und die Menschen zu bereichern. Doch in der Realität klagt die Branche über fehlenden Nachwuchs, zunehmende Regulierungen und sinkende Akzeptanz. Dies führt zu einer Unsicherheit darüber, wie Technologien wie der Plattformkapitalismus und Künstliche Intelligenz das traditionelle Werbemodell verändern werden.

Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, hat eine Gruppe von Experten, darunter Dr. Andreas Baetzgen, Dr. Mirus Fitzner und Dr. Jörg Tropp, in einer Delphi-Studie das Selbstverständnis der Werbung untersucht. Dabei standen drei Hauptaspekte im Fokus: die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung von Werbung, ihre Wirkung in Zeiten der Digitalisierung und KI sowie das moralische Selbstverständnis vor dem Hintergrund zunehmender Regulierungen.

Zwischen Zweck und Profit

Früher wurde Werbung oft als zu schön betrachtet, um wahr zu sein. Doch heute könnte es eher darum gehen, dass sie zu wahr ist, um schön zu sein. Die Befragten betonen, dass ökologische und soziale Aspekte heute einen größeren Stellenwert in der Werbung einnehmen als konsumistisch-hedonistische Inhalte.

Die Anforderungen an Unternehmen und Marken haben sich verschoben. Statt der reinen Verführung steht heute die Real-Time-Information, Transparenz und die Vermittlung unternehmerischer Verantwortung im Vordergrund. Dies führt dazu, dass die Grenzen zwischen Werbung und Corporate Social Responsibility verschwimmen.

Die Experten sind sich einig, dass Werbung heute stärker begründet sein muss, da sie in anderen Handlungsfeldern so sehr aufgeht, dass sie als solche kaum noch erkennbar ist. Dieser Paradigmenwechsel stellt die Branche vor neue Herausforderungen, aber auch Chancen für eine sinnstiftendere Werbekommunikation.

NAG

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