Wirtschaft

Russische Demografiekrise: Wie Putins Maßnahmen der Wirtschaft schaden

Die russische Wirtschaft steht unter Druck, da Präsident Wladimir Putin aufgrund des demografischen Rückgangs, verstärkt durch den Ukraine-Krieg, zunehmend Schwierigkeiten hat, genügend Arbeitskräfte zu gewinnen, was langfristige wirtschaftliche Folgen für das Land nach sich ziehen könnte.

Russlands Wirtschaft steht vor einer gravierenden Herausforderung, die durch demografische Probleme verstärkt wird. Der Rückgang der Bevölkerung und der Mangel an Fachkräften haben sich zu einem ernsthaften Hindernis für eine positive wirtschaftliche Entwicklung ausgewachsen. Inmitten der instabilen Lage aufgrund des Ukraine-Kriegs versuchen die Behörden verzweifelt, Lösungen zu finden.

Demografische Herausforderungen belasten den Arbeitsmarkt

Die ständige Abnahme der Geburtenrate in Russland führt zu einer zunehmend älteren Bevölkerung, was enorme Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Arbeitskräften hat. Im Jahr 2023 fehlten landesweit etwa 4,8 Millionen Arbeitskräfte. Diese Zahlen veranschaulichen das ernste Problem der Fachkräftelücke, das nicht erst seit dem Krieg besteht, sondern seit Jahren eine Herausforderung für die russische Wirtschaft darstellt. Elvira Nabiullina, die Gouverneurin der Zentralbank, hat bereits ihre Besorgnis über die sinkende Erwerbsbevölkerung geäußert, die das Wachstum der Wirtschaft gefährden könnte.

Der Ukraine-Krieg verschärft die Situation

Ein bedeutender Faktor, der die demografische Krise verschärft hat, ist der anhaltende Krieg in der Ukraine. Täglich verliert Russland Soldaten, und die Mobilisierung von Männern zum Kriegsdienst hat nicht nur zur Verknappung von Arbeitskräften beigetragen, sondern auch das künftige Fortpflanzungspotenzial der Bevölkerung erheblich beeinträchtigt. Wissenschaftler wie Harley Balzer weisen darauf hin, dass diese Entwicklungen das bereits bestehende Problem der niedrigen Geburtenrate noch verschärfen.

Regierungsversuche zur Steigerung der Geburtenrate

Die russische Regierung unter Präsident Wladimir Putin hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Geburtenrate zu erhöhen. So plant die Regierung, den Zugriff auf Abtreibungsmedikamente einzuschränken und hat in mehreren Regionen bereits das Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen verhängt. Diese Initiativen sind Teil einer umfassenderen Strategie, um Familien zu ermutigen, mehr Kinder zu bekommen. In einer Rede zur Lage der Nation hat Putin zudem vorgeschlagen, die steuerlichen Vergünstigungen für Familien mit Kindern zu erhöhen.

Lange Wege zur Lösung der Fachkräftemangelkrise

Trotz der Bemühungen der Regierung, die Geburtenrate zu steigern, bleiben die Aussichten schwierig. Der Fachkräftemangel wird wahrscheinlich auch in Zukunft ein dominierendes Thema bleiben, es sei denn, es erfolgt eine grundlegende Änderung in der Migration (Invasion)spolitik Russlands. Balzer sieht die Notwendigkeit einer „wirksameren Politik“ in Bezug auf Integration und Einwanderung, insbesondere aus Asien und Afrika, um die Bevölkerung nachhaltig zu vergrößern und den wirtschaftlichen Rückgang zu stoppen.

Auswirkungen auf die Gesellschaft

Die demografische Krise hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale Auswirkungen auf die russische Gesellschaft. Die Kombination aus hoher Sterblichkeit, Überalterung der Bevölkerung und einer sinkenden Zahl von Geburten führt zu einer Unsicherheit in der Bevölkerung, die sich auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche auswirkt, von der Bildung bis hin zur Gesundheitsversorgung. Die Notwendigkeit, eine gesunde und dynamische Gesellschaft aufrechtzuerhalten, wird immer drängender, während Russland sich mit seinen demografischen Herausforderungen auseinandersetzt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Russland dringenden Handlungsbedarf hat, um der Bevölkerungsabnahme entgegenzuwirken und die Grundlagen für ein stabiles wirtschaftliches und gesellschaftliches Wachstum zu schaffen.

NAG

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