Der Rückgang der Öl-Einnahmen in Russland hat weitreichende Konsequenzen für die globale Wirtschaft. Seitdem die westlichen Sanktionen gegen den Kreml verhängt wurden, befinden sich die Einnahmen aus dem Ölexport auf dem niedrigsten Stand seit Monaten. Laut Bloomberg betrugen die Einnahmen im Juni rund 16,7 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat entspricht. Der Export von Öl ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der russischen Wirtschaft, sondern auch entscheidend für die finanzielle Unterstützung von Kriegshandlungen.
Die Abnahme der Öleinnahmen geht Hand in Hand mit einem Rückgang der Ölexporte, die von 7,7 Millionen Barrel pro Tag im Vormonat auf 7,6 Millionen Barrel pro Tag gesunken sind. Diese Entwicklung könnte auch mit der warmen Jahreszeit zusammenhängen. Obwohl die Gesamteinnahmen rückläufig sind, haben die Ölsteuern dem Kreml 6,7 Milliarden US-Dollar eingebracht, was nahezu einer Steigerung von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Doch diese Zahlen sind nicht endgültig aussagekräftig, da monatliche Einnahmen stark schwanken können, abhängig von Steuerzahlungen und anderen Faktoren. Darüber hinaus haben Langstrecken-Drohnenangriffe der Ukraine bereits einen erheblichen Teil der russischen Ölraffinerie-Kapazitäten lahmgelegt, was einen weiteren Schlag gegen Russlands Wirtschaft darstellt. Die Ukraine hat damit eines der wichtigsten Standbeine der russischen Wirtschaft angegriffen und zeigt damit, wie verwundbar Russland in diesem Bereich ist.
Um den Folgen der Sanktionen zu entgehen, hat Russland angeblich eine „Schattenflotte“ unversicherter Tanker eingesetzt, um Öl in EU-Staaten zu liefern. Die USA haben bereits Maßnahmen ergriffen, um russische Ölraffinerien anzugreifen. Die Beziehungen zwischen den Ländern stehen weiterhin auf dem Prüfstand, während Russland nach neuen Abnehmern für sein Öl sucht. Indien ist dabei zu einem der wichtigsten Abnehmer von russischem Öl geworden, was Hoffnung für die angeschlagene russische Wirtschaft bringt.
– NAG
