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Solarboom in Thüringen: 12.672 neue Anlagen im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr 2023 wurden in Thüringen 12.672 neue Solaranlagen installiert, was die Gesamtzahl auf 84.355 erhöht und über ein Fünftel des Stromverbrauchs im Freistaat abdeckt, ein bedeutender Schritt zur Unabhängigkeit von Energiemarktpreisen und Förderung erneuerbarer Energien.

Der Trend zur Nutzung von Solarenergie in Thüringen zeigt inzwischen beeindruckende Zahlen. Der boomende Ausbau der Solarenergie hat in der ersten Jahreshälfte 12.672 neue Solaranlagen hervorgebracht, was die Gesamtanzahl im Freistaat auf 84.355 Anlagen erhöht. Dies bedeutet einen signifikanten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, wo 12.108 neue Anlagen installiert wurden.

Erneuerbare Energien als Schlüssel zur Unabhängigkeit

Die wachsende Solarenergie-Produktion in Thüringen ist nicht nur eine technologische Entwicklung, sondern zeigt auch, dass immer mehr Thüringer Bürgerinnen und Bürger ihre Abhängigkeit von den volatilen Preisen auf dem Energiemarkt verringern möchten. Der installierte Leistungsstand von 2.613 Megawatt erfüllt mittlerweile 21,5 Prozent des gesamten Stromverbrauchs des Bundeslandes und hat damit einen wichtigen strategischen Wert. Im Vorjahr lag dieser Anteil noch bei 19 Prozent.

Starker Fokus auf Balkonkraftwerke

Immer beliebter werden auch die sogenannten Balkonkraftwerke. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden 5.843 dieser kompakten Solaranlagen installiert, was die Gesamtzahl auf rund 14.000 erhöht. Diese Anlagen ermöglichen es vor allem Wohnungseigentümern, ihren eigenen Strom zu erzeugen und tragen zur Energiewende bei. Im Vorjahr waren im selben Zeitraum noch knapp 3.000 neue Anlagen installiert worden, was den Verlauf des zunehmenden Interesses verdeutlicht.

Regionale Unterschiede im Solarausbau

Die Verteilung der Solaranlagen zeigt signifikante Unterschiede zwischen den Regionen. Der Wartburgkreis, rund um Eisenach, führt mit 7.022 aktiven Anlagen, gefolgt vom Eichsfeld mit 5.936. Die Landeshauptstadt Erfurt hat mit 4.572 Solaranlagen auch einen starken Anteil. Im Gegensatz dazu besteht in Südthüringen, besonders im Landkreis Sonneberg mit nur 1.955 Anlagen, größerer Nachholbedarf. Dies wirft Fragen nach der Adressierung von Sektorengleichheiten und Zielgruppen an, um den Solarausbau regional ausgewogener zu gestalten.

Zusammenarbeit für eine nachhaltige Zukunft

Das Engagement der Thüringer Energie- und Greentech-Agentur (ThEGA) in Kooperation mit der Universität Erfurt und der Stadtverwaltung Weimar stellt ein Beispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit dar. Ein kürzlich gestartetes Pilotprojekt soll aufzeigen, wie mehr als 10.000 Wohnhäuser in Weimar künftig mit Solaranlagen ausgestattet werden können. Die Analyse der Möglichkeiten wurde bereits den Hauseigentümern vorgestellt und soll weitere Installationen anstoßen.

Insgesamt unterstreicht die Entwicklung der Solarenergie in Thüringen, wie nachhaltig und strategisch wichtig diese Energiewende für die Gesellschaft ist. Das Schaffen eines fundierten und eigenverantwortlichen Energiebedarfs könnte langfristig nicht nur die Umwelt, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität der Region fördern.

NAG

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