In der aktuellen Debatte über Arbeitsmodelle und Lebenswerte gewinnt der öffentliche Dienst zunehmend an Bedeutung. Besonders junge Fachkräfte wie Stefanie Nimmerfall aus München, die im Personalmarketing und Employer Branding tätig ist, setzen auf Sinnhaftigkeit und Flexibilität in ihrem Arbeitsumfeld.
Der Unterschied zwischen öffentlichem Dienst und freier Wirtschaft
Viele Menschen haben vorgefasste Meinungen über den öffentlichen Dienst. Klischees über starre Strukturen und unflexible Arbeitsweisen sind weit verbreitet. Stefanie Nimmerfall, 34 Jahre alt, erzählt jedoch von ihrer positiven Erfahrung: „In meinem Job habe ich das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun“, erklärt sie. Ihre Motivation, mit der Stadt München zusammenzuarbeiten, entspringt nicht nur der familiären Tradition, sondern auch der persönlichen Überzeugung, dass man in dieser Position etwas bewirken kann.
Flexibilität und Sicherheit im Job
Ein entscheidender Vorteil, den Nimmerfall im öffentlichen Dienst sieht, ist die Flexibilität, die es ihr ermöglicht, Beruf und Familie zu vereinbaren. „Ich kann zwischen Büroarbeit und Home Office wechseln“, betont sie. Besonders für Eltern sind solche Rahmenbedingungen von unschätzbarem Wert. „Vor allem mit kleinen Kindern, die oft krank sind, ist Flexibilität wichtig“, fügt sie hinzu. Diese besondere Form der Flexibilität hebt sich von den oft unregelmäßigen Arbeitszeiten in der freien Wirtschaft ab, wo viele Beschäftigte mit Schwierigkeiten kämpfen, Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen.
Transparente Gehälter im öffentlichen Dienst
Nimmerfalls Branche wird außerdem durch die transparenten Gehälter charakterisiert. „In jeder Stellenausschreibung steht, wie viel man verdienen kann“, erklärt sie. Dies schafft eine Klarheit, die in vielen Unternehmen der freien Wirtschaft oft fehlt. Die Möglichkeit, je nach Berufserfahrung einstufbar zu sein, sorgt dafür, dass Mitarbeitende eine klare Perspektive auf ihre Einkünfte haben. „Zusätzlich erhalte ich eine leistungsorientierte Bezahlung“, was ihrer Ansicht nach mit einem Bonus aus der freien Wirtschaft vergleichbar ist.
Herausforderungen im Behördenalltag
Trotz ihrer positiven Erfahrungen sieht Nimmerfall auch Herausforderungen im öffentlichen Dienst. „Ein Nachteil sind manchmal die Strukturen und Hierarchien“, gesteht sie. Obwohl sich die Führungskultur verändert und viele Vorgesetzte vertrauensbasiert führen, gibt es Bereiche, die noch von harten Hierarchien geprägt sind. Doch sie erkennt auch Fortschritte: „Inzwischen stehen bei den meisten Vorgesetzten die Türen im Büro offen, sodass man sie direkt ansprechen kann.“
Aus- und Weiterbildung für die Zukunft
Um ihre Karriere weiter voranzutreiben, absolviert Nimmerfall nebenberuflich einen Master. In einer Zeit, in der Qualifikationen immer wichtiger werden, erkennt sie den Wert ständiger Weiterbildung. „Für manche Stellen wird ein Master-Abschluss vorausgesetzt“, informiert sie, und zeigt damit, wie wichtig es ist, die eigene Entwicklung aktiv zu gestalten.
Schlussfolgerung: Eine positive Zukunft im öffentlichen Dienst
Stefanie Nimmerfall ist ein Beispiel für die neue Generation von berufstätigen Frauen, die die Vorzüge des öffentlichen Dienstes schätzen. Ihre Erfahrungen zeigen, dass dieser Sektor nicht nur einen sicheren Arbeitsplatz, sondern auch Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung bietet. Während immer mehr Menschen die Vorzüge sozialer Sicherheit und flexibler Arbeitsmodelle entdecken, bleibt abzuwarten, ob die Klischees über den öffentlichen Dienst weiter abgebaut werden können. Eines ist jedoch sicher: Der öffentliche Dienst hat das Potenzial, für viele die bevorzugte Wahl zu werden.
– NAG