Neuzugang auf der schwarzen Liste des US-Finanzministeriums: Ethereum-basiertes Cryptocurrency Wallet
Das US-Finanzministerium hat in einer neuen Runde von Sanktionen zehn weitere Personen auf seine schwarze Liste gesetzt. Laut einer Pressemitteilung des Ministeriums vom 26. September sind viele dieser Individuen mit einer internationalen Drogenhandelsorganisation verbunden, die vom Sinaloa-Kartell und anderen Drogenhändlern betrieben wird.
Überraschenderweise taucht auf der aktualisierten Liste auch ein Ethereum-basiertes Cryptocurrency Wallet auf, das angeblich für den Transfer von illegalen Geldern aus Drogenvertrieb und -handel verwendet wurde.
Das Finanzministerium gab an, dass das ETH Wallet von Mario Alberto Jimenez Castro kontrolliert wurde, einem mexikanischen Staatsangehörigen und Mitglied der Los Chapitos-Fraktion des Sinaloa-Kartells.
Der angeklagte Täter soll das virtuelle Währungswallet genutzt haben, um aus dem Verkauf von Fentanyl stammende illegale Gelder zu waschen. Castro soll die Bargeldabholungen an Kurierdienste in den USA ausgelagert haben. Anschließend habe er die aus dem Drogenverkauf erhaltenen Gelder in das virtuelle Währungswallet eingezahlt, um sie an die Chapitos für die fortgesetzte Drogenproduktion weiterzuleiten.
Neben Castro wurden neun weitere auf Mexiko basierte Personen in der Pressemitteilung des OFAC angeklagt, von denen viele ebenfalls mit dem Sinaloa-Kartell in Verbindung stehen.
Als Folge der Sanktionen sind alle Individuen dazu verpflichtet, jegliches Eigentum oder Interesse, das sie innerhalb der nordamerikanischen Nation besitzen, aufzugeben.
Darüber hinaus unterliegen Unternehmen, an denen die beschuldigten Personen einen Anteil von 50% oder mehr besitzen, nun einer Vermögenssperre.
Laut Daten der Ethereum-Blockchain-Suchplattform Etherscan enthält das betroffene Kryptowallet 0,0178 ETH, was zum aktuellen Marktwert etwa 28,24 US-Dollar entspricht.
Unterstaatssekretär für Terrorismus und Finanzanalyse des Finanzministeriums, Brian E. Nelson, lobte den Schlag gegen das Sinaloa-Kartell und äußerte seine Zufriedenheit über die Verhaftungen. Er betonte, dass dies ein Beweis für die starke Intention der US-Regierung sei, den illegalen Fentanyl-Handel zu stoppen. Außerdem sei die US-Regierung entschlossen, das Einströmen von illegalen Drogen ins Land zu stoppen.
Sie gewinnen einige, Sie verlieren andere
In den letzten zwei Jahren hat die US-Regierung ein besonderes Interesse an der Kryptowelt gezeigt. Das Finanzministerium hat bereits Over-the-Counter (OTC) Kryptowährungshändler sanktioniert, die der berüchtigten nordkoreanischen Lazarus Group beim Umtausch von Kryptowährungen in Fiat-Währung geholfen haben. Im April 2023 wurden laut einer Pressemitteilung drei Personen für „die Bereitstellung von materieller Unterstützung für die Lazarus-Gruppe“ betroffen.
Allerdings verlief das Vorgehen gegen den illegalen Gebrauch von Kryptowährungen durch staatliche US-Behörden nicht reibungslos. Die für die Durchsetzung des Drogengesetzes zuständige Behörde verlor angeblich $45.000 in Tether durch einen Hacking-Angriff namens ‚Address Poisoning‘. Laut einem Forbes-Bericht konfiszierte die Drug Enforcement Agency (DEA) über $500.000 in Kryptowährungen von zwei Binance-Konten, die verdächtigt wurden, Gelder aus dem Drogenhandel zu waschen.
Um diese Mittel auf den US Marshals Service zu übertragen, schickte die DEA einen Testbetrag von $45. Ein Cybersicherheitsexperte erstellte daraufhin eine Wallet-Adresse, die der Empfängeradresse ähnlich war, indem er die ersten fünf und die letzten vier Zeichen des Kontos änderte. Anschließend schickte er einen Token per Airdrop an die DEA, um die Kryptoadresse authentisch aussehen zu lassen.
Die DEA-Mitarbeiter leiteten unwissentlich etwa $55.000 an die manipulierte Adresse weiter. Leider wurde die Unstimmigkeit erst erkannt und gemeldet, nachdem die Mittel abgehoben wurden.
Obwohl die DEA bereits die Hilfe des FBI angefordert hat, bleibt der Hacker weiterhin flüchtig.